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Back to the roots: Khushwant Singh übernimmt Sekretariatsleitung der Internationalen Partnerschaft zu Religion und nachhaltiger Entwicklung

Das Sekretariat der Internationalen Partnerschaft zu Religion und nachhaltiger Entwicklung (International Partnership on Religion and Sustainable Development – PaRD) hat einen neuen Leiter.

Mit seiner vielfältigen Erfahrung und Expertise in der internationalen Zusammenarbeit und im interreligiösen Dialog wurde Khushwant Singh zum neuen „Head of Secretariat“ berufen. In seiner neuen Position verfolgt er klare Ziele für die Multi-Akteurs-Partnerschaft: mehr Vielfalt unter den PaRD-Mitgliedern fördern, mehr Regierungen, v.a. aus dem Globale Süden sowie die jüngere generation beteiligen und noch mehr konkrete Beiträge zur Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung leisten.

Für den langjährigen GIZ-Kollegen Khushwant Singh ist dies auch Gelegenheit für die Rückkehr zu seinen eigenen Wurzeln:

„4 von 5 Menschen weltweit fühlen sich einer religiösen bzw. spirituellen oder indigenen Tradition verbunden und leisten wertvolle Beiträge zu den globalen Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030. Auch in meinem Leben hat Spiritualität eine grundlegende Bedeutung. Deshalb bin ich dankbar und fühle mich geehrt, die Verantwortung für das Sekretariat während seines 5-jährigen Jubiläums übernehmen zu dürfen. Ich finde es wundervoll, mit so vielen engagierten Menschen und Initiativen weltweit zusammen zu arbeiten. Wenn wir eines in den vergangenen Jahren gelernt haben, dann ist es die Notwendigkeit globaler Zusammenarbeit. Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie verletzlich wir alle sind. Wollen wir Lösungen für globale Herausforderungen wie Kriege, Klimawandel und Pandemien finden, sind Kollaboration und Vertrauen wichtiger denn je. Die Kraft der Heilung und Einheit, also auch die Fähigkeit, menschengemachte Grenzen zu überwinden, sind der Kern von Spiritualität. Ausgehend von dieser hoffnungsvollen und verbindenden Kraft, leisten wir in PaRD gemeinsam mit religiösen, staatlichen, zwischenstaatlichen und weiteren zivilgesellschaftlichen Akteuren einen Beitrag für unser und das Wohlergehen unseres Planeten. Ich werde mich dafür einsetzen, Vertrauen zu stärken und mit Hingabe mit allen über 130 Mitgliedern zusammenzuarbeiten, die bereits Teil dieser wunderbaren Partnerschaft sind bzw. in Zukunft sein werden. Ich möchte die Vielfalt unter den Beteiligten fördern, mehr Regierungen, auch aus dem Globalen Süden, und mehr junge Menschen einbeziehen und mich für effiziente Koordinierungsprozesse einsetzen, damit wir noch mehr Beiträge zur Agenda 2030 liefern können.“

Khushwant Singh, Head of PaRD Secretariat © GIZ/PaRD by Maurice Weiss

Khushwant Singh studierte Ethnologie, Erziehungswissenschaften und Sozialanthropologie mit den Schwerpunkten Migration, interkulturelle Kommunikation sowie Religion. Singh schloss seinen M.A. an der Universität Heidelberg und seinen M.Res. am Goldsmiths College, University of London, jeweils mit Auszeichnung ab. Nach dem Studium betreute er unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und als Sozialarbeiter Zugewanderte.

Seine Karriere in der internationalen Zusammenarbeit begann Khushwant Singh bei der GIZ (ehemals GTZ) als Programmkoordinator beim Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM). 2012 wurde er in das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) entsandt, wo er die Willkommensinitiative der Bundesregierung für internationale Fachkräfte „Make it in Germany“ mitkoordinierte. Anschließend war Khushwant Singh als Berater in der Aufbauphase des Sektorvorhabens „Werte, Religion und Entwicklung“ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) tätig. Während dieser Zeit entwickelte und organisierte er u.a. „Religion Matters!“, eine Dialogreihe mit Religionsvertretern aus der ganzen Welt sowie die BMZ/PaRD-Publikation „Partner für den Wandel – Religionen und nachhaltige Entwicklung“ (Voices from Religions on Sustainable Development), welche in mehreren Sprachen erschien und an der 25 religiöse und indigene Vertreterinnen und Vertreter aus zehn Traditionen beteiligt waren. Für die Ausbildungsakademie der GIZ, die AIZ, entwickelte Khushwant Singh den ersten Fortbildungskurs zum Thema Religion und Entwicklung und führte ihn mit als Trainer durch. Er trug zudem mit zur Gründung von PaRD in 2016 bei. Im Anschluss leitete Khushwant Singh die indische Komponente des Globalprojekts Qualitätsinfrastruktur (GPQI) und des Digitaldialogs des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi).

Khushwant Singh engagiert sich ehrenamtlich u.a. im Bereich Religion, Antirassismusarbeit und Jugendbildung. Er Gründungsmitglied des interreligiösen Rates der Religionen Frankfurt und stand diesem von 2014 bis 2017 vor. Durch den Rat, der mit dem Integrationspreis der Stadt Frankfurt und des Bundeslandes Hessen ausgezeichnet wurde, ist er auch deutschlandweit gut vernetzt. Der Rat fördert den Dialog zwischen Religionen, Politik und Gesellschaft und ist mit das größte interreligiöse Gremium seiner Art in Deutschland. Ihm gehören Delegierte aus neun Religionsfamilien an. Als einer der Ehrengäste neben Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel übermittelte Singh beim 25. Jubiläum der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 2015 eine Friedensbotschaft live im öffentlichen Fernsehen.

Khushwant Singh ist ehrenamtlich in verschiedenen Initiativen engagiert, u.a. im Rat der Sikh-Religion. Er veröffentlicht zudem Artikel in deutscher und englischer Sprache zum Verhältnis von Spiritualität (Sikh-Religion/Sikhi/Gurmat), Ethik, Verhaltensänderung, Nachhaltigkeit und den globalen Herausforderungen der Menschheit. Zu seinen Veröffentlichungen zählen die Beiträge „Ethik im Weltkontext“ (Springer VS), „Weisheit und Verhaltensänderung“ (Politische Ökologie). Er hat zudem zahlreiche Interviews gegeben, darunter: Religionen im Gespräch. „Es gibt zeitlose Weisheiten, die wirken“

Nach vielen Jahren in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und langjähriger Erfahrung in der Dialog- und Friedensarbeit bringt Khushwant Singh vielfältige Fähigkeiten, Erfahrungen, Netzwerke und Werte mit. Sowohl das PaRD-Sekretariat als auch die Mitglieder von PaRD freuen sich sehr auf die Zusammenarbeit mit Khushwant Singh. 

Über die Internationale Partnerschaft zu Religion und nachhaltiger Entwicklung (PaRD) 

Die Internationale Partnerschaft zu Religion und nachhaltiger Entwicklung (PaRD) ist eine einzigartige globale Multiakteurspartnerschaft. Die Allianz wurde 2016 unter Federführung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gegründet. PaRD schafft eine Brücke zwischen religiösen und säkularen Akteuren, um gemeinsam Lösungen für aktuelle globale Probleme zu entwickeln. Staatliche, multilaterale, akademische, religiöse und weitere zivilgesellschaftliche Akteure arbeiten langfristig und auf Augenhöhe zusammen, um zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele (SDGs) beizutragen. Über Arbeitsgruppen und Fachveranstaltungen tauschen die Mitglieder Wissen und Lernerfahrungen aus und machen bewährte Ansätze und Kooperationserfahrungen global sichtbar. Um effektivere und inklusivere Politiken sowie Umsetzungsmaßnahmen im Rahmen der Agenda 2030 etablieren zu können, erarbeiten die Mitglieder Fachpublikationen, Empfehlungen und Leitlinien für Entscheidungsträger und Praktiker.  Das Sekretariat von PaRD ist angedockt an das Sektorvorhaben Religion für nachhaltige Entwicklung, welches die Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des BMZ umsetzt.

Englische Version des Artikels